Das könnte ein schöner Tag werden. Den Wortspreizern zeigt
http://www.deppenleerzeichen.de/, wo der Bindestrich hängt.
http://www.einzelhandelspoesie.de/ und http://www.dooden.de/ sind
ebenfalls Empfehlungen aus der aktuellen Ausgabe der c't und damit
nicht besonders originell, jedenfalls nicht, wenn ich sie hier
aufführe. Aber solches Bestreben gilt es zu fördern,
also liste ich die Verweise auf diese Projekte, bis deren
Google-Ranking
durch die Decke geht.
Ich brauche KurzURLaub! (29.12.2004)
Wer schon ein bißchen meine TWiki-Seiten durchstöbert hat, hat sicher
bemerkt, daß TWiki-URLs ihre Eigenheiten haben. Statt eines Verweises auf
eine statische HTML-Seite bezeichnet eine TWiki-URL den Aufruf von CGI-Scripts
mit Parametern:
Ohne Zweifel tippt und merkt sich die erste Form viel leichter. TWiki basiert
aber nun einmal auf von CGI-Scripts dynamisch erzeugten HTML-Seiten. Das ist
natürlich noch lange kein Grund, mit diesen Interna hausieren zu gehen,
indem man solche URLs nach außen gibt, denn so etwas ist definitiv uncool. Aber es zu beheben,
ist leider gar nicht so einfach.
Nach einigem Kopfkratzen und Geschraube funktioniert die obige erste URL-Form
sogar. Naja, so ein bißchen jedenfalls.
Eine kleine Sammlung von RedirectMatch-Anweisungen
(Apache-Modul mod_alias) in der
passenden .htaccess-Datei macht es möglich, die einfache URL-Form
zu verwenden. Die wird dann von RedirectMatch in die Langform verwandelt,
und die richtige Seite erscheint. Soweit nicht schlecht, nur: In der URL-Eingabezeile
des Browsers erscheint nun wieder die Langform der URL.
Das liegt, so denke ich, daran, daß RedirectMatch die URL zuerst
umformt und dann an den aufrufenden Browser zurückschickt mit dem Vermerk,
daß sich die URL geändert hat - worauf der Browser
es mit der neuen URL einfach nochmal versucht. (Wer mich bei einer
dumpfbackigen Fehlinterpretation erwischt, grätsche hier bitte
beherzt dazwischen.) Und das macht die "neue", also lange URL eben wieder
sichtbar.
Der nahe Verwandte von RedirectMatch namens ScriptAliasMatch scheint
ohne Rekurs zum Client zu funktionieren - aber sobald ich
entweder ScriptAlias oder ScriptAliasMatch verwende, schlagen alle Zugriffe
auf meine Website mit einem Serverfehler fehl. Das liegt wohl daran, daß
ScriptAlias und ScriptAliasMatch nur in der Konfigurationsdatei httpd.conf,
aber nicht in .htaccess erlaubt sind. Auf httpd.conf habe ich aber bei
meinem Provider (Strato) keinerlei Zugriff, muß mich also mit .htaccess
begnügen.
Die einschlägigen TWiki-Tricks zu diesem Thema verweisen meist auf
das Apache-Modul mod_rewrite.
Zwar setzt Strato auf dem kleinen Stück Server, das ich dort gemietet habe,
tatsächlich Apache ein, jedoch ist mod_rewrite dort nicht installiert.
Offenbar kann man es auch nicht nachinstallieren, sondern braucht dazu einen
eigenen Root-Server - was ich mir vorläufig nicht antun will.
Fürs Erste begnüge ich mich also mit dem bisher Erreichten. Links,
die in TWiki-Seiten auftauchen, verweisen ebenfalls auf kurze URLs und werden dann
ebenfalls dynamisch umgeleitet; das habe ich mit einer kleinen Änderung in
DefaultPlugin erreicht. Und wer
weiß, vielleicht inspirieren mich ja die folgenden
einschlägigen TWiki-Artikel:
PS: Inzwischen habe ich die Artikel gelesen. Leider keine Lösung darin
zu finden.
.NET tut net... (13.12.2004)
Auf meine alten Tage befasse ich mich doch tatsächlich auch noch mit solchen Dingen
wie Microsoft .NET. Wenn man mir das während meines Studiums und meiner hyperaktiven
Atari-Zeit prophezeit hätte...
Nun denn. Kommt mir neulich so ein häszlig;licher kleiner Käfer entgegen. Und das kam so:
Wenn man Werte vom Typ bool aus "managed code" in "unmanaged code" per Marshaling
überträgt, geht das in so richtig großen Stil schief.
Der "managed code" (in C++) stellt einen einfachen Aufruf zur Verfügung mit einem
Rückgabewert vom Typ bool. Vereinfachter Beispielcode:
public __gc __interface IBool {
bool Foo(void);
};
public __gc class Booltest : public IBool
{
public:
Booltest() {}
bool Foo(void) { return false; }
};
Diesen Code übersetzt man in ein Assembly, und daraus produziert man mittels regasm
eine Typenbibliothek (tlb-Datei). Gleichzeitig registriert regasm das Assembly; und hinterher
werfen wir das Assembly in den Schlund des GAC. Auszug aus der erzeugten
Typenbibliothek:
Man beachte, daß der Typ des Rückgabewerts vom bool nach unsigned char
abgeändert wurde. Soweit keine Überraschung, denn Nathan
erwähnt in seiner COM-Interop-Bibel, daß der Marshaling-Typ für Werte vom Typ
bool eben UnmanagedType::U1 ist - also unsigned char.
So richtig übel wird es aber, wenn ich nun Foo() aus einem COM-Client zu rufen versuche.
Der COM-Client erzeugt sich einen "smart pointer" vom Typ IBoolPtr und ruft dann Foo():
bool ret = pBool->Foo();
Nach diesem Aufruf ist allerdings der Stack beschädigt. Läft man im Einzelschritt
durch den Code, merkt man, daß der COM-Client denkt, der Rückgabewert sei ein
Byte gross; daher legt er auch nur ein Byte auf dem Stack für die Ergebnisvariable
ret an. Der Marshaling-Code allerdings schreibt munter vier Bytes!
Das gleiche passiert, wenn man im "managed code" das Attribut
[MarshalAs(UnmanagedType::U1)] ausdrücklich anwendet. Microsoft beschreibt
im Knowledge-Base-Artikel 823071
einen möglicherweise verwandten Fehler beim Marshaling von bool-Werten,
allerdings hilft der vorgeschlagene Hotfix in meinem Fall nicht. Ändere
ich den Marshaling-Typ auf U2, wird's noch lustiger: Dann überschreibt
der Marshaler zwar keinen Speicher mehr, räumt dafür aber den Stackpointer
nach dem Aufruf nicht mehr auf!
Hat jemand Ideen?
(Siehe auch http://groups.google.de/groups?hl=de&lr=&threadm=10gd95ifu6uoe9a%40corp.supernews.com.)
Quamvis sint sub aqua... (12.11.2004)
... sub aqua maledicere temptant. Onomatopoesie nennt man das vornehm. Von Ovid ist das, und es sind in Frösche verwandelte Bauern, die er hier verspottet. Aber mit meiner von Wikipedia ergänzten Allgemeinbildung protze ich nur, um den Spannungsbogen zu eröffnen für einen der erfreulichsten Links, auf die ich in letzter Zeit gestossen bin:
http://www.google.com/intl/la/
Mein Chef meinte dazu nur: "Vivat, crescat, floreat!" Und hat mich damit schwer beeindruckt.
Datum: 12.11.2004 10.44 Uhr
Moral values (3.11.2004)
Noch immer warten wir auf das endgültige Ergebnis der Wahlen in den USA. Aber es gibt immerhin schon Resultate von Wählerbefragungen, beispielsweise bei CNN - siehe http://www.cnn.com/ELECTION/2004/pages/results/states/US/P/00/epolls.0.html.
Und da gerät man doch ins Staunen. Beispielsweise sind für 22% der Wähler die "moral values" das bestimmende Wahlthema. Damit ist es überhaupt die wichtigste "Sachfrage", also noch vor Wirtschaft und Arbeit (20%), Terrorismus (19%) und Irak (15%).
Eigenartig. War es der Mangel an moralischen Werten, der die Twin Towers hat einstürzen lassen? Haben die liederlichen "liberals" im Lande für das gigantische Haushaltsdefizit gesorgt? Sind die Bestrebungen, homosexuellen Paaren eine bessere rechtliche Absicherung zu erlauben, schuld daran, dass Hunderttausende von Jobs verlorengingen? Hat Marilyn Manson zigtausende von jungen Amerikanern in den Irak geschickt, wo sie nun einer nach dem anderen von Sprengsätzen zerrissen werden?
Offenbar kann und muss ich noch viel über die USA lernen.
Datum: 03.11.2004 16.41 Uhr
George W. Bush und das Internet (30.10.2004)
"Tschortsch Dabbelju" nennen sie ihn jenseits des großen Teichs, und womöglich werden wir noch weitere vier Jahre mit ihm unsere Freude haben. "Dabbelju" also fuer das W. des zweiten Vornamens ("Walker").
Die Amerikaner haben's auch sonst schwer. Wenn unsereins eine URL buchstabiert, ist das umstehende Publikum zwar ob der "Slashes" gelegentlich ein wenig ratlos, doch dafür haben wir das erste URL-Segment ganz fix hinter uns: "wewewe", und was war's.
Unsere angelsächsischen Freunde dabbeln sich hingegen einen ab: "dabbeljudabbeljudabbelju". Dass das gerade in den USA blitzeschnelle als Zeitverschwendung erkannt wird, war klar: Dort hört man nun oft stattdessen "dabbdabbdabb" (sechs Silben weniger, immerhin). Was mich immer zum Schmunzeln bringt, weil es mich ein bißchen an den Spitznamen eines Mathematiklehrers an meinem Gymnasium erinnert - aber auch weil man sich nun vorstellen könnte, dass der dreiundvierzigste Präsident der USA demnaechst in den NBC-Nachrichten mal eben als "George Dabb Bush" angesagt wird.
Dass man sich recht unbeholfen benehmende Zeitgenossen bei uns daheim in Franken gerne "dabbich" nennt, will schon fast zu gut dazu passen.
Datum: 30.10.2004 14.07 Uhr